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Digitale Barrierefreiheit

Nicht nur Menschen mit einer Behinderung finden das gut.

Ganz vereinfacht gesagt heißt digitale Barrierefreiheit: Die Website ist so gestaltet, dass möglichst viele Menschen sie problemlos nutzen können.

Das betrifft zum Beispiel auch:

  • Sehbehinderte Personen, die mit Screenreadern arbeiten oder größere Schrift brauchen
  • Menschen mit motorischen Einschränkungen, die die Seite nur per Tastatur bedienen können
  • Nutzende mit kognitiven Einschränkungen, die von klarer Sprache und einfacher Struktur profitieren

Als Designerin und Entwicklerin ist mir bewusst, dass ich mit meinem Tun aktiv die Erfahrungswelt anderer Menschen gestalte. Content im Netz soll wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein. Diese vier Prinzipien sind die Grundlage für barrierefreie Webinhalte. Quasi die „goldenen Regeln“ der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Dazu gleich mehr.

Warum digitale Barrierefreiheit so wichtig ist, wird oft unterschätzt. Viele denken, es gehe nur darum, Websites für Menschen mit Behinderungen zugänglicher zu machen. Doch die Wahrheit ist: Ob du nun eine Brille trägst, in einer lauten Umgebung unterwegs bist oder einfach mit einem kleinen Touchscreen hantierst. Eine barrierearme Website oder App bietet allen einen Mehrwert.

Was bedeutet Barrierefreiheit konkret?

Webinhalte sollen für alle Menschen gleichermaßen nutzbar sein. Das schließt natürlich auch Menschen mit Behinderung ein. Behinderungen sind vielseitig und es gibt eine Menge davon: visuelle, auditive, motorische, sprachliche, kognitive und mehr.

Wenn man Behinderung nun im Licht des sozialen Modells betrachtet, dann ist es die Gesellschaft die Menschen mit Behinderungen behindert.

Die Welt wird so gestaltet, dass die Bedürfnisse der Mehrheit der Menschen erfüllt werden. Und diese Mehrheit ist halt nicht behindert. Es ist schön, dass sich das Blatt langsam aber sicher wendet. Digitale Barrierefreiheit ist in aller Munde (zumindest kommt es mir in meiner Bubble so vor). Du hast noch nichts davon gehört? Umso schöner, dass du dir die Zeit nimmst gerade etwas darüber zu erfahren. Das ist der erste Schritt!

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.2) bieten einen hervorragenden Anhaltspunkt, um digitale Inhalte barrierefreier zu gestalten. Um sicherzustellen, dass eine Website barrierefrei ist, müssen bestimmte Prüfschritte erfüllt sein. Diese unterteilen sich in vier Prinzipien:

  • Wahrnehmbarkeit: Informationen müssen für alle Nutzenden zugänglich sein. Auch für Menschen mit visuellen oder auditiven Einschränkungen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Bilder mit Alternativtext versehen werden sollten oder dass Videos Untertitel haben.
  • Bedienbarkeit: Nutzende müssen mit den Inhalten interagieren können, ohne auf Barrieren zu stoßen. Hierbei geht es um Aspekte wie Tastaturnavigation.
  • Verständlichkeit: Inhalte müssen einfach und klar präsentiert werden. Dies betrifft nicht nur den sprachlichen Inhalt, sondern auch das Design. Eine intuitive Struktur und klare Anweisungen sind dabei entscheidend.
  • Robustheit: Die Inhalte sollten so gestaltet werden, dass sie auch mit neuen Technologien kompatibel sind, wie etwa Bildschirmlesegeräten oder assistiven Technologien.

Die Prüfschritte sind detailliert auf der offiziellen Website des BIK BITV-Tests beschrieben: www.bitvtest.de/pruefverfahren/wcag-22-web

Wenn wir uns als Designer und Entwicklerinnen der Bedürfnisse aller Nutzenden annehmen, verbessern wir nicht nur die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen, sondern schaffen auch ein besseres Erlebnis für alle. Und das macht das Internet zu einem besseren Ort: für alle.

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